Pepper begrüßt die Teilnehmer:innen
Agile

inovex practice: Agilität unter echten Bedingungen lernen

Lesezeit
9 ​​min

Die inovex practice ist, zusätzlich zu den inovex classes, ein neues Format für Studierende bei inovex.

Dieses Format wurde speziell für Studierende aus verschiedenen Fachrichtungen und Standorten entwickelt. Die practice vereint Studierende über sechs Monate in einem selbstorganisierten agilen Team. Das Team hatte die Aufgabe, verschiedene Showcases für die Platform Pepper zu realisieren. Die Selbstorganisation ermöglichte dem Team, eigenständig zu entscheiden wie das Projekt strukturiert sein sollte. Wir als Team haben uns für die Anwendung von Scrum entschieden. Die Rahmenbedingungen, die Scrum vorgibt, ermöglichten uns einen schnellen und sauberen Projekteinstieg.

Das Team 

Lukas Funk Stakeholder / Marketing
Lisa Wengert Stakeholder / People & Culture
Collin Rogowski Product Owner & Coach / inovex Academy
Jan Hunsänger Scrum Master / Master Wirtschaftsingenieurwesen
Jana Becker Dev Team / Bachelor  Medien- Kommunikationsinformatik
Nils Federle Dev Team / Bachelor Informatik
Tino Kallinich-Friedrich Dev Team / Bachelor Informatik

 

Das Team hatte die Erwartung, durch die inovex practice einen Einblick in ein reales Softwareprojekt zu erhalten. Zusätzlich wollten wir uns neuen Technologien zuwenden und daraus neue Erfahrungen in die einzelnen Fachbereiche zurückgeben. Unser Ziel war es, nach sechs Monaten ein lauffähiges Softwareprojekt vorzeigen zu können.

Ein Arbeitsplatz der inovex practice

Das Projekt

Im Kick-off des Projekts wurde dem gesamten Team die Vision der Stakeholder aus Sicht des Product Owners geschildert. In diesem Projekt sollten – auf Basis von Android – verschiedene Showcases für die Verwendung des Pepper-Roboters umgesetzt werden. Pepper und Android sind spannende Technologien, die in ihrer Kombination viele verschiedene Systeme einbinden. Die mit Abstand spannendsten Aspekte in diesem Zusammenhang waren das Aufsetzen einer Gitlab Pipeline, das Verwenden von Git-Secrets, der Pepper QiChatbot und das Einbinden von Google Sheets. Die Umsetzung des Projekts sollte in einen selbstorganisierten Scrum Team erfolgen.

Im folgenden wollen wir unser Erfahrungen von Planung bis Umsetzung des Projekts teilen.

Erfahrungen 

Grundsätzlich soll die practice Einblick in ein real entwickelndes Dev Team zeigen, wobei fast alle Beteiligten keine praktischen Erfahrungen in diesem Bereich hatten.

Stakeholder

Lisa

Schon seit Beginn meiner Tätigkeit bei inovex faszinierte mich dieser weiße Roboter mit dem netten Lächeln. Als ich dann vom practice-Projekt mit Pepper hörte, zögerte ich nicht und habe mich gerne für die Mitarbeit gemeldet. Gemeinsam mit den Studierenden arbeiteten wir an Ideen, wie Pepper uns als People & Culture bei unserem monatlichen Einführungstag für neue Mitarbeiter:innen unterstützen kann. Wir entwickelten einen Check-in, bei dem sich die neuen Kolleginnen und Kollegen an diesem Tag anmelden und sich eine Wegbeschreibung zum richtigen Meeting-Raum anschauen können.

In der Theorie klang das vielversprechend, es sollte uns viele Wege zur Tür sparen und wir konnten ganz genau sehen, ob alle da sind. Als wir Pepper dann das erste mal ins kalte Wasser geworfen und ihn als Empfang vor die Tür gestellt haben, kamen schon erste Schwierigkeiten auf: die Leute waren aufgeregt und sind natürlich in erster Linie auf den echten Menschen zugegangen, wenn dieser für sie in Blickweite war. Auch war Pepper ab und zu ein wenig eigensinnig und begrüßte nur von ihm ausgewählte Personen, andere nahm er nicht wahr oder erst zu spät, als diese längst vorbei gegangen waren. Außerdem konnten wir beobachten, dass der doch recht kleine Pepper auch mal übersehen wird und vor allem größere Menschen Probleme haben zu sehen, was auf seinem Tablet steht. Pepper wurde dennoch von allen neuen Kollegen:innen immer als sehr positiv wahrgenommen und alle haben sich über seine Anwesenheit gefreut. Ich bin davon überzeugt, dass Pepper eine immer bessere Unterstützung geworden wäre und ein bisschen blutet mein Herz beim Gedanken an das Ende des Projektes.

Product Owner

Collin

Als Product Owner habe ich mich in diesem Projekt primär auf die Priorisierung der Stakeholder-Wünsche beschränkt. Die inhaltliche Ausgestaltung der einzelnen Features wurde durch das Entwicklungsteam durchgeführt.

Ich fand es sehr spannend zu sehen, dass es trotz der komplexen Umgebung (Android-App + Pepper SDK) sehr schnell nutzbare Ergebnisse gab: Schon nach dem ersten (zweiwöchigen) Sprint lief eine funktionierende App auf Alan (so heißt unser Pepper in Karlsruhe), die den Stakeholdern gezeigt werden konnte, um erstes Feedback zu bekommen. Das inkrementelle Prinzip inklusive des „Potentially Shippable Products“ am Ende jedes Sprints hat hier sehr gut funktioniert.

Scrum Master

Jan

In meinem Studium habe ich Scrum als Randbemerkung der Profs kennen gelernt.  Die erste ernsthafte Berührung mit Scrum erfolgte dann in einem Training bei Collin, wobei ich vor allem die zugrunde liegenden Werte und das Menschenbild sowie die systemtheoretischen Begründungen gut und spannend fand. Dort hat mich direkt die Rolle des Scrum Masters angesprochen, die eine Schnittmenge mit der mir bekannten Trainertätigkeit hat. Somit war ich hocherfreut über die Gelegenheit, diese Rolle in einem Studierenden-Team ausprobieren zu dürfen.

Der Start fühlte sich trotz des sehr guten Trainings an wie ein Sprung ins kalte Wasser. Verloren fühlte ich mich jedoch nie, denn ich konnte stets auf Unterstützung aus den unterschiedlichsten Richtungen bauen. Das gilt wohl mehr oder weniger für das ganze Team. Für mich war es interessant zu sehen, wie wir mit jedem neuen Sprint sowohl auf der technischen Seite voran kamen als auch Scrum besser zu nutzen wussten und es nach unseren Bedürfnissen anpassten.

Die Besonderheiten eines Scrum Teams, das nicht in Vollzeit und auch nicht immer gleichzeitig oder am selben Ort arbeitete, fanden wir ebenfalls mit der Zeit heraus. So wurde uns zum Beispiel schnell klar, dass Dailies für uns keinen Sinn ergaben.

Mein Eindruck ist, dass besonders das iterative Vorgehen für unerfahrene Teams einen hohen Mehrwert mit sich bringt. Wir waren in der Lage viel zu lernen und auch zu leisten.

Persönlich hat mir diese Erfahrung auch sehr weitergeholfen. Ich habe Scrum sehr gut kennengelernt und bin in die Rolle eines Scrum Masters hineingewachsen, in der ich sicher auch noch weiterhin viel lernen werde.

Dev Team

Jana

Ich hatte bereits vor der inovex practice in einem Scrum-Team gearbeitet. Die Herausforderung in diesem Projekt waren allerdings die unterschiedlichen Arbeitszeiten neben dem Studium und die dadurch eingeschränkte Kommunikation, was wir als Team aber sehr gut gemeistert haben.

Besonders lehrreich war für mich die Erfahrung, dass ein Projekt nicht immer linear verläuft und sich die Anforderungen im Laufe der Umsetzung grundsätzlich ändern können. Durch die verschiedenen User-Tests ist uns bewusst geworden, was von den Nutzern gut und was weniger gut angenommen wird. Diese Erkenntnisse konnten wir dann dank Scrum schnell und gezielt in unsere Planung bei jedem Sprintwechsel aufnehmen und so die Anforderungsänderungen agil umsetzen.

Nils

Durch die inovex practice konnte ich neue und wichtige Erfahrungen bezüglich der Software-Entwicklung im Team sammeln. Die Erfahrungen unterscheiden sich deutlich von den Gruppen-Aufgaben, die man im Studium bearbeitet, da sich nun sowohl die Aufgabe als auch das Vorgehensmodell an der realen Software-Entwicklung orientiert. Im Umfeld der inovex practice konnten wir durch intensive Teamarbeit auch auf den ersten Blick schwierig erscheinende Aufgaben aufteilen und somit verwirklichen. Hierbei lernten wir nebenbei auch den produktiven Umgang mit der Versionsverwaltung Git, insbesondere sinnvolles Branching und Merging, was sicherlich einen positiven Einfluss auf unsere nächsten Projekte haben wird.

Für mich persönlich war die inovex practice zudem die erste Produktiverfahrung mit Scrum. Dank unserem Product Owner & Coach Collin sowie unserem Scrum Master Jan konnte das gesamte Team aber schon sehr bald mit Scrum und JIRA agil arbeiten und wir wurden im Verlauf der einzelnen Sprints produktiver.

Tino

Die Rolle des Entwicklers in einem agilen Scrum Team hat mir die Möglichkeit gegeben, einen Einblick in die reale Arbeitswelt innerhalb eines Softwareprojekts zu bekommen. Das Projekt bestand fast ausschließlich aus Studierenden, die je nach Studienfach und Semester unterschiedlichen Fokus, Arbeitszeit und Vorkenntnisse in das Projekt eingebracht haben.

Die große Herausforderung im Projekt war anfangs das Finden von Terminen, an denen alle Beteiligten verfügbar waren. Durch das aktive Anwenden von verschiedenen Tools wie Slack, Jira, Git, Google Meet und Google Calendar wurde diese Hürde aber schnell beseitigt. Durch die gute Teamarbeit und Unterstützung aus anderen Fachbereichen konnten wir das Projekt trotz der verschiedenen Einschränkungen erfolgreich abschließen.

Pepper wartet vor dem Fahrstuhl auf Gäste

Zusammenfassung

Das gesamte Team konnte sich im Rahmen der practice weiterentwickeln und neue Erfahrungen sammeln. Gerade als Einstieg in ein Unternehmen als neue:r Mitarbeiter:in bietet sich das Format der inovex practice an. Vor allem durch das Arbeiten in einem Team mit verschiedenen Schnittstellen in andere Abteilungen wird die Kommunikation mit neuen Mitarbeiter:innen gefördert.

Unsere Lessons Learned:

  1. Scrum ist sinnvoll und funktioniert auch in einem Teilzeit-Team
  2. Gute Kommunikation ist essentiell für den Projekterfolg
  3. inovex rockt

Abschließend kann die practice aus unserer Sicht als voller Erfolg gewertet werden und jeder von uns würde diese Gelegenheit sofort wieder ergreifen.

Gruppenfoto mit Pepper

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