Eines der wenigen technischen Events in Europa, über die weltweit in der gesamten Presse berichtet wird, ist die MWC in Barcelona. Sie ist weiterhin ein sehr wichtiger Brennpunkt für Neuigkeiten bei mobilen Geräten, mobilen Services und Netzen.
Über die ersten faltbaren Smartphones wurde breit berichtet, und angesichts der angekündigten Preise über 2.000 € und zahlreichen Unbekannten in Sachen Benutzung und Haltbarkeit kann man getrost von kaufbaren, innovativen Experimenten sprechen. Trotzdem Kudos für den Mut zu innovativer Hardware!
Der zweite große Trend auf Geräte- und Netzwerkseite ist 5G. Zahlreiche mobile Geräte mit 5G werden in diesem Jahr erscheinen. Überstrahlt wird die Geräteseite durch die politische Diskussion um Huawei und die Ausrüstung der 5G-Netzwerke. Auch wenn aus technischer Security-Sicht die Diskussion erheblich sachlicherausfällt, bleibt es schwierig, die zahlreichen Einzelinteressen auf internationaler, politischer Ebene zu sortieren und zu bewerten – gerade wenn man bedenkt, dass Präsident Trump gleich noch 6G mit ins Rennen wirft. Vor diesem Hintergrund erinnerte ich mich an eine damals für mich spannende Huawei-Keynote auf der Linuxcon Europe 2014 und fragte mich, inwieweit sich die Zusammenarbeit der Telkos in den letzten fünf Jahren entwickelt hat. Erfreulicherweise hat sich die globale Öffnung der Branche in Richtung Open Source ausgeweitet und ein großes Ökosystem an Projekten unter dem Dach der Open Networking Foundation und der Linux Foundation hervorgebracht. Wer ein Gefühl für die zahlreichen Entwicklungen bekommen möchte, dem sei der Vimeo Channel der ONF empfohlen. Speziell die Videos der ONF Connect Konferenz vom Dezember 2018 geben einen tiefen Einblick in die technologische Seite der Carrier. Beispielsweise erläutert Google dort in einer Keynote, warum Software Defined Networking (SDN) so wichtig für Google wurde.
Herzlichst,
Christian Meder