Ab Februar 2025 Pflicht (EU AI Act): Anbieter und Betreiber von KI-Systemen müssen KI-Kompetenz nachweisen.
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Frau sitzt am Laptop und schreibt mit einem Chatbot

Mai 2023: What’s happening?

KI als „AI Collaborator“ oder „Copilot“

So wie sich das frühsommerliche Wetter in diesem Jahr durch kühlere Temperaturen und mehr Niederschläge auszeichnet, so zeigt sich auch die Stimmung in der deutschen Wirtschaft wieder etwas trüber und wenig heiter. Bei genauerem Blick ist es eigentlich nur der Dienstleistungsbereich, der die recht düstere Einschätzung in der Industrieproduktion und im Bausektor nach oben hebt. Dabei sind die großen Aufgaben und Herausforderungen der Digitalisierung unverändert, und gleichzeitig fehlen derzeit viele Fachkräfte im MINT-Bereich: „In den kommenden Jahren dürften die Engpässe weiter steigen, da die Unternehmen einen steigenden Bedarf an MINT-Kräften hätten – etwa um die Herausforderungen von Klimaschutz und Digitalisierung zu meistern.“

Da ist es selbstverständlich attraktiv, in der Hoffnung auf KI mehrere Schritte der Digitalisierung zu überspringen und direkt bei KI-Mitarbeiter:innen zu landen. Es ist spannend zu sehen, dass sich die Big Tech Player im KI-Bereich auf ihren technischen Hauskonferenzen (Google I/O und Microsoft Build) KI vor allem als „AI Collaborator“ oder „Copilot“ bezeichnen, wie in den Zusammenfassungen (Google, Microsoft) anschaulich zu beobachten ist. Denn es besteht die große Gefahr, Verantwortung zu früh vollständig an KI-Systeme abgeben zu wollen. Auch Google und Microsoft mit all ihren Kompetenzen werden einige Zeit brauchen, um die neueste KI-Generation (vor allem Generative AI) sinnvoll und hilfreich in ihre Produkte zu integrieren. Ebensowenig können die gesamte IT-Branche und alle IT-Anwender:innen in der Digitalisierung Abkürzungen nehmen und sollten es auch nicht. Denn wer die Menge an technischem Know-how im aktuellen ChatGPT erahnen möchte, muss sich nur den ChatGPT-Vortrag von Andrej Karpathy (OpenAI) auf der Microsoft-Build-Konferenz anschauen. Andrej Karpathy war zuvor Senior Director of AI bei Tesla und hat damit Tesla Full Self Driving Beta maßgeblich mitgestaltet. Auch wenn das Tesla-FSD-Beta-Programm immer breiter (primär in den USA) verfügbar wird und einen beeindruckenden Stand erreicht hat, ist es zweifellos bisher ein sehr langer, kostenintensiver und technisch anspruchsvoller Entwicklungspfad gewesen. Denn wir sollten nicht vergessen, dass ein ChatGPT-Moment signifikante Vorarbeit erfordert und niemanden davon entbindet, die eigenen Hausaufgaben der Digitalisierung anzugehen.

„Hay pocas razones para decir la verdad, pero para mentir el número es infinito.“ (Es gibt wenige Gründe, die Wahrheit zu sagen. Die Gründe für eine Lüge sind aber unendlich.) — La sombra del viento, Carlos Ruiz Zafón.

Stay healthy, stay hungry, stay foolish.

Herzlichst,
Christian Meder

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Christian Meder

Chief Technology Officer