Ein Bildschirm mit einer Kaffeetasse symbolisiert den virtuellen Kaffeeautomaten
Agile

Remote-Arbeit: Vergesst nicht das Gespräch am (virtuellen) Kaffeeautomaten!

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Beim Wechsel vom Büro ins Remote Home Office gibt es eine vermaledeite Kleinigkeit, die den Informationsfluss stark hemmen kann – der Austausch am Kaffeeautomaten. Gespräche am Kaffeeautomaten sind eine wohltuende Abwechslung zur beruflichen Einspannung, bei der man gerne auch mal ein paar Minuten länger spricht. Menschen sind soziale Wesen und das gibt es auch im beruflichen Alltag immer wieder zu spüren.

Remote Setup: starker Fokus aufs Business only

Was für mich der unerklärliche Teil ist: Wenn ich an einem Remote Meeting teilnehme, habe ich häufig das Gefühl, dass kein Platz für Smalltalk und Austausch ist. Vielleicht liegt das daran, dass Remote Meetings häufig eher in Gruppen stattfinden. Aber selbst bei Zweier-Gesprächen finde ich, dass es sehr schnell um die Sache geht und weniger um einen Austausch zum aktuellen Geschehen und Befinden. Der Kaffee-Talk-Faktor fällt weg.

Wenn man den Austausch am Kaffeeautomaten gewohnt ist und nun zum Heimarbeitsplatz wechselt, kann dieser Austausch wegfallen. Gerade, wenn man Remote-Arbeit noch nicht gewohnt ist, achtet man vielleicht auch mehr darauf, fokussiert zu arbeiten und thematisch voll bei der Sache zu bleiben.

Die Crux an der Sache: Gerade in einem Remote Setup ist es um so nötiger, diesen gefühlt nebensächlichen Austausch zu pflegen. Wir nähern uns über Geschichten und Austausch von Erfahrungen an andere Menschen an. Fällt dieser Aspekt weg (was bei der Remote-Arbeit zumindest bei mir manchmal geschieht), fühlt man nicht nur die räumliche Distanz zum Büro, sondern auch eine soziale Distanz. Manch einer sprich hier gar von der FOMO – Fear of missing out. Sollte es bisher im Unternehmen so gewesen sein, dass Anwesenheit Pflicht war, wird manch eine:r im Home Office gar nicht daran denken, Informationen im Chat weiterzugeben, die er erhält – das ist einfach bisher nicht im Blut.

Lockert die Zügel

Deshalb plädiere ich dafür – gerade auch in dieser Krisenzeit – mal zu prüfen, ob man bei der Remote-Arbeit mehr Druck spürt, auf den Punkt zu kommen. Falls ja, guten Gewissens die Zügel etwas zu lockern und auch mal über Seitenthemen zu sprechen. Das ist wohl investierte Zeit für das Team.

Manchmal machen wir bei uns im Team, das schon länger remote arbeitet, einen sogenannten Virtual Coffee in Zweiergesprächen. Das ist ein schönes Instrument, das den Teamzusammenhalt aufrecht erhält. Außerdem erlauben wir uns bei Dailies, auch über Seitenthemen auszutauschen, solange noch nicht alle vor Ort sind. Das hält unseren Kontakt aufrecht und erlaubt uns, verbunden zu bleiben. Lasst den Kaffee-Talk-Faktor bewusst Teil der Gespräche sein!

Wie haltet ihr das in den aktuellen Zeiten? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Tobias Maasland, Scrum Master und Agile Coach, unterstützt Teams wie auch Organisationen dabei, aus traditionellen Herangehensweisen ins Agile Mindset zu kommen. Für schon etablierte Teams und Organisationen coacht er schwerpunktbasiert, on-site wie auch remote.

inovex arbeitet grundlegend verteilt und Remote.

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